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Riace frei! Mimmo frei! Tesfahun frei! – Riace libera! Mimmo libero! Tesfahun libera!

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Unsere Heimat ist die ganze Welt, unser Gesetz die Freiheit!
Riace frei! Mimmo frei! Tesfahun frei!

Wir Italiener*innen, Süditaliener*innen, Kalabrier*innen sind von der internationalen Solidarität des Riace-Modells, dem Bürgermeister Domenico “Mimmo” Lucano und Tesfahun Lemlem, bewegt.

Wir möchten hier ein kleines Zeugnis “von innen” bringen, wie sie es von Zeitungen und Nachrichten nicht bekommen würden. Wir möchten Ihnen die Worte von Mimmo direkt bringen.
Riace: nicht nur Willkommenskultur

Das Riace-Modell wurde 1998 in einer selbstorganisierten Form (Mimmo Lucano war noch kein Bürgermeister) geboren, die das nationale Asylprogramm 2001 vorwegnahm.

Lucano: “[…] es gab eine Landung von Kurden am Strand von Riace! Die politische Nähe zur Arbeiterpartei Kurdistans ermöglichte es uns natürlich, trotz der sprachlichen Barrieren sofort ein Einklang untereinander zu bauen. Also blieb ich bei ihnen und trat der kurdischen Befreiungsbewegung bei. Die Geschichte der Willkommenskultur in Riace begann so! Es war kein Gutmenschentum, sondern wie Sie sehen können, war es eine politischer akt. […] Meines Erachtens ist das von Abdullah Öcalan vorgeschlagene Modell das Ideal, das sich unseren Idealen am nächsten annähert: Demokratie als Beteiligung, der demokratische Konföderalismus als Regierungsmodell der Territorien […]. Die Erfahrung von Riace hängt mit der kurdischen Arbeiterpartei zusammen, die ein System von Beziehungen hat, dass sich von Deutschland über Rom nach Diyarbakır ausdehnt. Wir wissen, dass es hier in Riace Menschen gibt, die zur Partei gehören, und wir haben Abdullah Öcalan die Ehrenbürgerschaft verliehen.”

Die kritischen Punkte des SPRAR (Asyl- und Flüchtlingsschutzsystem)

Das SPRAR-System, das die Aufnahme von Geflüchteten den Kommunen anvertraut, beschränkt den Aufenthalt auf kurze Zeiträume und in Bezug auf die Anzahl der Einwohner, sodass keine bedingungslose Aufnahme möglich ist. Genau gegen diese bürokratischen Zwänge führte Mimmo immer wieder Kämpfe des zivilen Ungehorsams durch, die schließlich zu seiner Verhaftung und zum Wohnverbot geführt haben.

Lucano: “Unter den SPRARs hier in Kalabrien gab es einige, mit denen wir durch ähnliche politische und Bewegungs- Idealen verbunden waren. Wir haben viel gemeinsam unternommen und politische und kulturelle Initiativen in Gang gebracht. Dann passierte es immer wieder, dass sich einige dieser Situationen „institutionalisierten“. Die Menschen, die daran beteiligt waren, änderten sich vollständig: Sobald sowas wie Macht und Geld ins Spiel kam, wurden die Selbstorganisierte Versuche wieder in die Bahnen der rechtmäßigen Verfahren geführt und die Kooperative Haltung wandelte sich in eine „Inspektive“ und Selektive um. […] Die meisten Projekte haben sich geändert, es gibt keine lebendige Beteiligung es gibt es kein politisches Ideal mehr. Absolut nicht! Sogar die Projekte, die aus den Bewegungserfahrungen stammen, sind so geworden. Sie denken nur an Geld am Gehalt. Deshalb passiert es, dass wenn Untersuchungen innerhalb der Aufnahme-Projekte durchgeführt werden, die eher an ein linkes Ideal gekoppelt sind, sie auch strenger sind. Diese Ideale sind für diejenigen, die jetzt institutionalisiert sind, ein Dorn im Auge.”

Wasser und Mülltrennung werden von Profitwahn und Öko-Mafia abgezogen

Wenn anderswo mafiöse Organisationen an gewissen Stellen das System „Ölen“, ist in Kalabrien stattdessen die Mafia teils des Systems. Riace kämpft gegen dieses und jenes System.
Zum Beispiel wird die Mülltrennung in Riace von Tür zu Tür durch eine Genossenschaft, in der  Italiener*innen und Geflüchtete tätig sind, durchgeführt.  Eseln ziehen die Holzkarren und kommen durch die engen Gassen von Riace durch. Dadurch wird dieses Bereich der Ökomafia entnommen, in einem Land, in dem die Abfallwirtschaft eine der Hauptbranchen der mafiösen Wirtschaft darstellt. Oder: das Wasser in Riace wird aus zwei Brunnen gewonnen, die in zwei Jahren gebaut wurden und die die Gemeinde von der Abhängigkeit von Wasserverversorger befreit haben, die sich den Profiten widmen.

Lucano: “In Riace haben wir es geschafft. Am Anfang waren wir wenige, die einem Traum hinterher rannten. Am Ende hat sich die Neugier. Die Menschen in Riace haben einer sicheren Verzweiflung, einem sozialen Tod des Dorfes, der Auswanderung als einzige Alternative, es vorgezogen, sich für diesem revolutionären Vorschlag interessiert. Wir sind schrittweise vorgegangen, aber die örtliche Gemeinschaft hat verstand, dass es sich auch für sie lohnte. Wiedergeburt lohnt sich! Und Riace hatte auf diese Weise eine außergewöhnliche Gelegenheit: Als kleines Dorf hatte es die Möglichkeit, die Welt kennenzulernen und die Protagonisten der Ungerechtigkeiten der Welt, der Kriege, der Folter getroffen. Riace hat ein neues Bewusstsein entwickelt! […] Natürlich wird unser Modell auch mit Angst gesehen! Der Empfang ist für uns bedingungslos! Riace verdankt diese Wiedergeburten diesen Menschen. Wir müssen es erkennen und jeder erkennt es. Viele Leute arbeiten, wir haben Dienste wieder aufgenommen, die undenkbar waren: Die Schule in Riace gab es seit 200 nicht mehr! Jetzt gibt es Werkstätten, einr didaktische Farm, Mülltrennung. Wir haben Wasser wieder zum öffentlichen Gut gemacht! […] Und jetzt arbeiten wir gerade an einem Projekt, um die Steuer auf das Wasser auf Null zu bringen, und sind erfolgreich. Wir wollen nicht die Wasserversorgung in Riace bezahlen lassen. Die Beziehung, die Riace zu Sorical hatte [öffentlich-privates Mischunternehmen für die Wasserversorgung in Kalabrien; privater Partner: Französisches multinationale Konzern Veolia] war schon immer sehr Konfliktgeladen: Die Wasseranalysen sind schlecht, die Ablesung der Zähler lief oft fehlerhaft. Deshalb haben wir uns entschlossen,einen Brunnen zu graben, um Riace unabhängig von Sorical mit Wasser zu versorgen.”

Die Worte von Mimmo können vielleicht dazu helfen, die wirtschaftliche, institutionelle und kriminelle Einkreisung und Belagerung, unter die das Modell Riace leidet, zu begreifen. Wir haben so viel von diesem Modell zu lernen, und wir denken, dass Riace die Antwort sein sollte, auf die, die Aufnahme und Solidarität kriminalisieren, auf die, die die Festung Europa wollen, auf die, die aus dem Krieg zwischen den Armen noch mehr Profite machen wollen.

Für uns stellt Riace mehr als das einladende, ehrliche, unterstützende, ökologische und utopische Kalabrien, das organisiertes Verbrechen loswerden will, dar. Für uns ist ist Riace es ein politisches Programm, eine Emanzipationsperspektive.

 

Riace in jedem Land und in jeder Stadt!

 

Nostra patria è il mondo intero, nostra legge è la libertà!

Riace libera! Mimmo libero! Tesfahun libera!

 

Noi persone italiane, meridionali, calabresi siamo commosse/i dalla solidarietà internazionale che stanno raccogliendo il modello Riace, il sindaco Domenico „Mimmo“ Lucano e Tesfahun Lemlem.

Vogliamo portarvi in questo piccolo spazio una testimonianza „da dentro“, di quelle che non sentirete dai quotidiani o dai telegiornali. Vogliamo portarvi direttamente le parole di Mimmo.

 

Riace: non solo accoglienza

Il modello Riace nasce nel 1998 in forma autorganizzata (Mimmo Lucano non era sindaco) anticipando il Programma Nazionale Asilo del 2001. Lucano: „[…] c’è uno sbarco di curdi alla spiaggia di Riace! Ovviamente la vicinanza politica con il Partito dei Lavoratori del Kurdistan ci ha permesso immediatamente di costruire una sintonia nonostante le barriere linguistiche. Quindi sono rimasto in mezzo a loro, sono diventato un militante del movimento di liberazione del popolo curdo. La storia dell’accoglienza a Riace comincia così! Non è stato un fatto di buonismo, ma come vedete sono state motivazioni di carattere politico. […] Secondo me il modello che propone Abdullah Öcalan è il modello più vicino alle nostre idealità. La democrazia partecipata, il confederalismo democratico come modello di governo dei territori […] L’esperienza di Riace è legata al Partito dei Lavoratori curdi con un sistema di relazioni che non abbiamo perso, dalla Germania, a Roma, a Diyarbakır. Sappiamo che ci sono delle persone che sono militanti del PKK qui a Riace e abbiamo fatto la cittadinanza onoraria per Abdullah Öcalan”.

 

Le criticità dello SPRAR (Sistema di Protezione Richiedenti Asilo e Rifugiati)

Il sistema SPRAR limita la permanenza a periodi brevi o al numero dei residenti, non consentendo un’accoglienza incondizionata. Proprio contro questi vincoli burocratici, Mimmo ha condotto una battaglia di disobbedienza civile, sempre rivendicata, che oggi è sotto il vaglio della magistratura e ne ha provocato prima l’arresto e poi il divieto di dimora.

Lucano: „nell’esperienza degli SPRAR qui in Calabria ci sono situazioni con cui eravamo legati da un ideale politico di movimento. Abbiamo fatto molte cose insieme, costruito iniziative politiche e culturali. Poi alcune di queste situazioni si “istituzionalizzano” e la gente che ne fa parte cambia completamente. Appena arriva un po’ di potere l’approccio ai percorsi che si fanno diventa di tipo ispettivo e tutto deve rientrare dentro i canoni della legalità e delle corrette procedure […] La maggior parte dei progetti si sono modificati, non c’è la militanza, non c’è l’ideale politico. Assolutamente no! Anche quei progetti che venivano dalle esperienze di movimento sono diventati così. Pensano solo ai soldi allo stipendio. Per questo, quando si producono le ispezioni all’interno dei progetti di accoglienza che sono legati di più a un ideale di sinistra sono più severe. Questi ideali a chi oramai si è istituzionalizzato danno fastidio.”

 

Acqua e raccolta differenziata sottratti al profitto e alle ecomafie

In Germania le mafie „oliano” il sistema dove si inceppa, in Calabria invece le mafie „sono” sistema. Riace combatte questo e quel sistema.

Ad esempio, la raccolta differenziata a Riace viene fatta porta a porta da una cooperativa di lavoratori italiani e migranti con asini che trainano carretti di legno, sottraendo un business alle ecomafie in una terra in cui la gestione dei rifiuti è di loro pertinenza assoluta. Oppure, l’acqua a Riace viene estratta da due pozzi costruiti in due anni che ha affrancato il comune dalla dipendenza dei gestori idrici votati al profitto, che prendono l’acqua dai territori e la vendono agli stessi comuni e consorzi della Calabria.

Lucano: „A Riace siamo riusciti a farlo. Perché da che eravamo partiti in pochi a inseguire questo sogno alla fine la curiosità è prevalsa. Rispetto a una sicura rassegnazione, rispetto a una certa morte sociale del paese, rispetto all’unica alternativa della migrazione la gente ha provato interesse per quella proposta rivoluzionaria che portavamo. È stato graduale, ma la comunità locale ha capito che gli “conviene”. Conviene la rinascita! E Riace ha avuto in questo modo una straordinaria possibilità, ha conosciuto il mondo da vicino, ha incontrato i protagonisti delle ingiustizie del mondo, delle guerre, delle torture. Così ha maturato una coscienza nuova! […] Certo , ma il nostro modello è visto anche con paura! Per noi l’accoglienza è incondizionata! Riace deve a queste persone che sono arrivate la sua rinascita. Dobbiamo riconoscerlo e tutti lo riconoscono. Lavorano tantissime persone, abbiamo attivato servizi che erano impensabili: la scuola a Riace dal 2000 non esisteva più! Adesso c’è, ci sono i laboratori, c’è la fattoria didattica, la raccolta differenziata. Stiamo facendo un lavoro bellissimo sull’acqua come bene pubblico! […] E adesso stiamo lavorando su un progetto per portare la tassa sull’acqua a zero e ci stiamo riuscendo. Non vogliamo fare pagare l’acqua a Riace. E non ci vuole molto. Il rapporto che ha questo comune con la Sorical [NdR: società mista pubblico-privata di gestione idrica in Calabria; socio privato: multinazionale francese Veolia] è stato sempre molto conflittuale, le analisi non vanno bene, la lettura dei contatori non va bene, per questo motivo abbiamo deciso di cercare di portare l’acqua Riace in modo autonomo dalla Sorical scavando un pozzo.”

 

Le parole di Mimmo possono far comprendere, forse, l’accerchiamento economico, istituzionale, criminale contro il laboratorio Riace e il suo sindaco Mimmo „Capatosta” o Mimmo „u curdu”.

Abbiamo tanto da imparare da quel modello e pensiamo che Riace debba essere la risposta a chi criminalizza accoglienza e solidarietà, a chi vuole la Fortezza Europa, a chi dalla guerra fra poveri estrae ancora più profitto.

Per noi Riace non rappresenta solamente quella Calabria accogliente, onesta, solidale, ecologica e utopica, che vuole liberarsi della criminalità organizzata. Per noi è un programma politico, è una prospettiva di emancipazione.

 

Riace in ogni paese, in ogni città!

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